So, jetzt hatten wir erst vor kurzen über das Ende von Google geschrieben, da flattert eine Nachricht über die Einstellung von Google Wave herein.

Google Wave versickert im Sande (wird eingestellt)
Google Wave versickert im Sande (wird eingestellt)

Tja, was ist mit dem mit so vielen Vorschusslorbeeren versehenden Superdienst Google Wave passiert? Wave sollte E-Mail ablösen und die Dienste E-Mail, SozialMedia sowie die Zusammenarbeit mit Dokumenten revolutionieren. Aber es kam anders als Google dachte.

Google macht eine Welle und niemand macht mit

Zugegeben ist die Bedienung von Wave nicht gerade intuitiv gestaltet worden. Dazu konnte man am Anfang nur mittels Einladung an den Dienst teilnehmen. Alles Faktoren, die die Akzeptanz nicht förderten. Aber der Reihe nach!

Die Bedienung von Wave ist nicht einleuchtend

Genau dieses Gefühl beschlich mich, als ich das erste mal Wave nutzen wollte. Ich hatte das Glück (?) von Google eine Einladung bekommen zu haben und stürzte mich in das Abenteuer Google Wave! Nur, alles war leer. Als erstes musste man Kontakte finden und das war bei der sehr begrenzen Anzahl von Nutzern nicht einfach. Danach musste man mit dem Chaos in den Waves kämpfen. Es bedurfte etwas Eingewöhnung sich in den durch viele Nutzer veränderbaren Waves zurecht zu finden. Es gab (gibt?) keine Netiquette zur Nutzung der Wave.

Google Wave sollte E-Mail ablösen

Das hat aber nicht funktioniert. Niemand Sehr wenige nutzen Wave um miteinander in Dokumenten zu arbeiten. Es wurden weiterhin fleißig Dokumente per E-Mail versand, anstatt wie von Google erhofft diese in einer Wave zu bearbeiten. Aber warum? Weil halt nicht sehr viel Wave nutzten. Erst bekam man keine Einladung, und dann wollten die enttäuschten User Wave nicht mehr. – Google: Shit happens!

Da war doch noch etwas mit Regentropfen!?

Raindrop von Mozilla.org
Raindrop von Mozilla.org

Richtig, da war doch noch Raindrop von Mozilla!
Was ist damit? Noch in der Entwicklung! Dort geht es anscheinend auch nicht so richtig weiter. Das Vorgehen, einen eigenen lokalen Client zu nutzen gefällt mir persönlich besser. Aber noch kann man zur Zeit nur eine Entwicklungsumgebung herunterladen und damit testen.

There is no official download yet. The Raindrop code is still under development but you can follow along via the code repository. Please see the Hacking page.

Fazit: Regen oder doch ’ne Welle?

Ganz ehrlich gesagt habe ich Raindrop eher als Wave eine reelle Chance gegeben vom Nutzer akzeptiert zu werden. Alles nur im Netz? Dazu ist der User noch nicht bereit und das Bedienungskonzept von Wave war unausgereift. Google hat es dann Anfang 2010 auf der I/O 2010 noch einmal mit einer verbesserten Oberfläche versucht User auf die Welle zu bringen – aber nicht geschafft. Die Konsequenz ist nun – mit meiner Meinung nach viel Mut – den Dienst völlig einzustellen. Die User bekommen noch die Möglichkeit ihre Daten zu sichern – und dann ist Schluß mit der „nicht perfekten Welle“.
Aber: Mozilla muß nun mit Raindrop in „die Puschen kommen“. Sonst kommt doch noch ein lachender Dritter, der die User an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit abholt!? Vielleicht Twitter???

Wir werden sehen!

Euer Sluter